Inklusion
Es ist normal, verschieden zu sein
Mit dem Begriff „Inklusion“ wird ein Perspektivenwechsel im Zusammenleben von Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen beschrieben, der über Integration hinausgeht. Im Fokus steht nicht mehr die individuelle Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigungen. Inklusion bedeutet die Teilhabefähigkeit des Einzelnen und die Teilhabemöglichkeiten der Gesellschaft in Einklang zu bringen. Im Jahre 2009 hat sich Deutschland mit der Unterzeichnung der UN-Behindertenrechtskonvention Art. 24 verpflichtet, die Gleichbehandlung von Menschen mit Behinderung sicherzustellen und ihnen einen Zugang zu einem integrativen (inklusiven), hochwertigen und unentgeltlichen Unterricht zu ermöglichen. Wir versuchen diese Behindertenrechtskonvention bei uns an der Schule auf verschiedene Weise praktisch umzusetzen. Seit fast 10 Jahren ist es eine Selbstverständlichkeit, dass an unserer Schule Kinder mit Behinderung unterrichtet werden. Das gelingt durch die Zusammenarbeit mit einer Partnerklasse der Christophorusschule in Würzburg. Dabei werden Schüler aus der Förderschule gemeinsam mit Schülern aus der Regelklasse von zwei Lehrkräften unterrichtet und gefördert. Was in den ersten Jahren in einzelnen Fächern wie Kunst, Sport, Musik und HSU praktiziert wurde, was über gegenseitige Besuche von Klassen in den jeweiligen Schulen vertieft wurde, hat sich in der Folgezeit zu einer engen Kooperation schon ab der 1. Klasse entwickelt. Dieses Modell wollen wir auch an der Mittelschule weiterführen. Inklusion hilft nicht nur den Schülern mit Behinderung, sondern auch den Mitschülern, die dadurch den natürlichen Umgang mit behinderten Menschen erlernen und somit ihre Sozialkompetenz weiter ausbauen. Damit trägt die Inklusion sehr zur Bereicherung des Schullebens bei. An unserer Grundschule und auch an der Mittelschule sind Kinder mit Behinderung keine Ausnahme. Rücksicht, Toleranz, Respekt und viel Freude am Lernen prägen unseren Schulalltag. Ob Schüler oder Lehrer, ob Mitarbeiter oder Betreuer – alle sind sich bewusst, was es heißt: Es ist normal, verschieden zu sein. Abschied nach vier Jahren Grundschulzeit


In der vierjährigen Zusammenarbeit möchte ich den familiären Umgang mit der Klassenleitung hervorheben. Die Kinder konnten ihre sozialen Kompetenzen enorm erweitern. Der Umgang mit den Christophorus-Schülern ist zu etwas völlig Normalem geworden und wird für ihr weiteres Leben hilfreich sein. Ich empfand die vier Jahre als sehr schön und entspannend.
Alexandra Schnepper, Elternsprecherin Grundschule Ich möchte auf diesem Weg Danke sagen. Einmal an unsere Lehrkräfte und Erzieher, die mehr als Ihre Pflichtarbeit getan haben – und das mit Freude! An unsere Mitschüler der 4 a / C, die unseren Förderschülern ohne Mitleid als Schulkollegen begegnet sind. In diesen vier Jahren haben wohl beide Seiten für's Leben gelernt. Auch gilt mein Dank den Eltern unserer Klasse, die uns als Eltern von Förderschülern in ihrer Klassengemeinschaft akzeptiert haben. Wir waren immer willkommen.
Isolde Zimmermann für die Eltern der Christophorus-Schüler